Die Chia-Pflanze stammt ursprünglich aus Mexiko und ist in vielen Ländern Lateinamerikas verbreitet. Es handelt sich um eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die Chia-Samen bestehen zu etwa 20 Prozent aus Proteinen, zu 30 Prozent aus Fett und bis zu 40 Prozent aus Kohlenhydraten. Sie wurden in der Europäischen Union erstmals 2009 zur Verwendung in Broterzeugnissen zugelassen.
Seit 2013 dürfen sie auch als eigenständige Lebensmittel verkauft werden. Bis 2021 musste auf der Verpackung der Hinweis erfolgen, dass eine tägliche Aufnahme von 15 g Chiasamen nicht überschritten werden darf. Diese Vorgabe ist inzwischen aufgehoben.
Beliebt sind Chia-Samen vor allem aufgrund ihres vergleichsweise hohen Gehaltes an Eiweiß, Ballaststoffen und hochwertigen Omega-3-Fettsäuren. Zur Aufwertung von Müslis, Backwaren und dergleichen haben sie daher durchaus ihre Berechtigung. Allerdings stehen die Inhaltsstoffe dem Körper nur dann zur Verfügung, wenn der Samen (wie auch bei Leinsamen) geschrotet oder sehr gut zerkaut wurde.
Zudem sollte man berücksichtigen, dass Lebensmittel mit Chia-Samen zum Teil wesentlich teurer sind als vergleichbare Produkte ohne diese Samen. Ähnlich vorteilhafte Nährwerte liefern auch preisgünstigere Lebensmittel, z.B. Nüsse, Rapsöl oder Leinsamen.
Chia-Samen haben eine recht hohe Quellfähigkeit. Sie binden etwa die 25-fache Menge an Wasser. Aus diesem Grund werden sie gerne als Grundlage für veganen Pudding oder dickflüssige Smoothies verwendet und können als Ei- oder Fettersatz beim Backen dienen.
Teilweise wird mit unrealistischen Gesundheitsversprechen für Chia-Samen geworben. So sollen sie helfen, den Blutzucker zu regulieren, Gewicht zu verlieren und Heißhungerattacken zu vermeiden. Für diese Behauptungen fehlen jedoch wissenschaftliche Belege.
Weiterführende Informationen:
Chia-Samen – wie gesund ist das angebliche Superfood wirklich?