Kartoffeln enthalten besonders im Schalenbereich sogenanntes "Solanin", das in größeren Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Daher raten wir grundsätzlich dazu die Kartoffeln besser zu schälen. Aber die Mengen an Solanin in Kartoffeln sind oft so gering, dass der Verzehr mit Schale keine Probleme bereitet. Auch durch Züchtung hat sich der natürliche Solaningehalt in den handelsüblichen Kartoffelsorten stark verringert.
Kartoffeln bilden Solanin als Schutz vor Fraßfeinden und Mikroorganismen. Es ist hitzebeständig und bleibt auch beim Kochen, Braten oder Frittieren größtenteils erhalten. Es ist besonders in der Schale und in grünen Stellen enthalten. Das Schälen der Kartoffeln verringert den Solaningehalt um bis zu 90 Prozent. Um größere Vitamin- und Mineralstoffverluste zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Kartoffeln erst zu kochen und danach zu schälen. Da während des Kochens ein Teil des Solanins in das Kochwasser übergeht, sollte dieses nicht weiterverwendet werden.
Die Bildung von Solanin in Kartoffeln wird durch Licht und Feuchtigkeit verstärkt. Daher sind besonders grüne oder schon keimende Kartoffeln sehr solaninhaltig. Kartoffeln sollten stets dunkel und trocken gelagert und vorhandene Keimansätze sowie grüne Stellen vor dem Verzehr vollständig entfernt werden. Schmecken Kartoffeln bereits bitter, sollten sie auf keinen Fall mehr gegessen, sondern entsorgt werden.
Leichte Vergiftungen machen sich durch Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen bemerkbar. Bei höheren Aufnahmemengen können Fieber und Bewusstseinsstörungen auftreten. Tödliche Vergiftungen treten in Deutschland nur sehr selten auf. Leichte Vergiftungen sind dagegen schon beim Verzehr einer großen Portion ungeschälter Kartoffeln, beispielsweise 400 Gramm Ofenkartoffeln, möglich. Besonders Kinder mit ihrem geringeren Körpergewicht können auch schon bei normalen Verzehrmengen kritische Aufnahmewerte erreichen, beispielsweise 200 Gramm ungeschälte Kartoffeln verzehrt durch ein 20 Kilogramm schweres Kind.
So vermeiden Sie eine zu hohe Solaninaufnahme:
- Kartoffeln kühl, dunkel und trocken lagern (z.B. Keller, Speisekammer). Ist das nicht möglich, nur kleine Mengen an Kartoffeln kaufen und zügig verbrauchen.
- Kartoffeln vor dem Verzehr schälen oder pellen.
- Grüne Stellen und Sprossknospen bzw. "Augen" großzügig entfernen.
- Das Kochwasser nicht weiterverwenden.
- Alte, eingetrocknete oder keimende Kartoffeln sowie Kartoffeln mit mehreren grünen Stellen vorsichtshalber nicht mehr verwenden.
Verbraucherzentrale Bayern
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