Grüne und stark keimende Kartoffeln sollten aussortiert und nicht verzehrt werden. Grund dafür ist der steigende Gehalt an Solanin in solchen Knollen. Solanin ist eine leicht bitter schmeckende Substanz, die in einigen Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln und Tomaten gebildet wird. Es findet sich in erhöhten Mengen in grün gefärbten Kartoffeln sowie im Bereich der Keime. Auch in den Schalen der Kartoffelknolle ist mehr Solanin enthalten, da es der Pflanze als Abwehrstoff gegen Fraßfeinde dient. Je nach Verzehrsmenge kann es beim Menschen zu leichten Vergiftungserscheinungen (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall) bis hin zu schweren Vergiftungssymptomen (Bewusstseins-, Atmungs- und Kreislaufstörungen) führen.
Zu Beginn der Keimung, wenn die Länge des Keims etwa 1 cm beträgt, verändert sich der Solaningehalt in der Knolle nur gering. Je länger der Keim wird desto höher steigt der Gehalt an Solanin an. Stark ausgetriebene Knollen mit langen Keimen (über 10 cm Länge) weisen neben erhöhten Mengen an Solanin auch deutliche Verluste an Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Eiweiß auf. Aus diesen Gründen sind diese Knollen mit einer Keimlänge über 10 cm nicht mehr zum Verzehr geeignet. Das gleiche gilt auch für stark ergrünte Knollen, die zu viel Licht ausgesetzt waren.
Bevor Speisekartoffeln in den Supermarkt transportiert werden, werden sie in vorwiegend vollklimatisierten Lagerhäusern aufbewahrt. Bei Temperaturen zwischen sieben bis zehn Grad Celsius bleibt die Qualität der Kartoffeln weitgehend erhalten und das Auskeimen wird verhindert.
Tipps für die richtige Lagerung zu Hause:
- Kartoffeln möglichst kühl lagern (unter 15 °C), trocken und dunkel. Unter 4 °C wird die enthaltene Stärke jedoch in Zucker umgewandelt und die Kartoffeln schmecken süß.
- Kartoffeln sollten nicht in einem Folienbeutel aufbewahrt werden. Darin kann es zur Feuchtigkeitsbildung kommen und dadurch zu Schimmelbefall.
- Ist kein kühler Vorratsraum vorhanden, so ist der Einkauf kleinerer Mengen Kartoffeln sinnvoll, die rasch aufgebraucht werden können.
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Im dunkeln gekeimte Kartoffeln sind meines wissens unbedenklich
wenn die Keime oder gar die Knolle selbst grün ist, sollte man sie über den Viehmagen veredeln!
Anmerkung der Redaktion:
Kartoffel, die im Dunkeln lagern, bilden sogenannte Dunkelkeime aus. Das sind weiße lange dünne Keime. Unter Lichteinfluss entwickeln sich eher kurze, dickere Keime mit oftmals grünlicher oder rötlicher Färbung. Die Menge an Solanin in den Knollen ist aber bei beiden ähnlich hoch.
Auch für die meisten Tiere ist unseres Wissens nach Solanin nicht gut verträglich. Daher sollten beispielsweise bei Kühen die Kartoffeln nur ohne Keime verfüttert werden.