Bisphenol A wird vor allem über das Essen aufgenommen. Dabei sind Lebensmittel aus Konservendosen eine der Hauptquellen. Der Stoff kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und stellt aufgrund seiner hormonellen Wirkung ein Gesundheitsrisiko dar. Es wird unter anderem vermutet, dass er die Entwicklung von allergischen Lungenentzündungen und Autoimmunerkrankungen begünstigt.
Bisphenol A, häufig abgekürzt als BPA, ist eine chemische Verbindung, die bei der Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet wird. Diese Stoffe sind in vielen Alltagsprodukten wie Wasserflaschen, Konservendosen und sogar in einigen Spielzeugen zu finden. Der Buchstabe verrät es schon: Bisphenol A ist nur eines von vielen Bisphenolen, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung teilweise bloß geringfügig unterscheiden. Das macht sich die Industrie zunutze und setzt als Ersatzstoffe beispielsweise auf Bisphenol F oder S. Diese Stoffe bringen ähnliche Vorteile, wirken sich hormonell jedoch ebenso auf den Menschen aus. Auf den Hinweis „BPA-frei“ sollten Sie daher nicht zu sehr vertrauen. Die Risiken von Ersatzstoffen für Bisphenol A sind noch weniger erforscht als BPA selbst. Das Umweltbundesamt hat 44 mögliche Ersatzstoffe untersucht und kann 43 davon aufgrund ähnlicher hormonaktiver Wirkung oder einer unvollständigen Datenlage nicht empfehlen.
Es ist allerdings unklar, ab welcher Menge die Aufnahme von BPA schädlich ist. Belastete Produkte einmal zu essen, ist bestimmt kein Problem, über einen längeren Zeitraum aber vermutlich schon.
Folgende Tipps gibt es zur Verringerung der BPA Aufnahme:
- Kochen Sie möglichst oft frisch und verwenden Sie nur selten Konserven aus Dosen. Bei BPA stellt die Häufigkeit und die Dauer das Problem dar. Je weniger Lebensmittel aus Dosen bzw. Büchsen Sie verzehren, desto besser.
- Tiefkühlware und Glaskonserven können einen Alternative sein. Auch in Tetrapacks (Verbundkartons) verkaufte Lebensmittel wie Kokosmilch und Tomaten sind eine gute Option.
- Reduzieren Sie den Einsatz von Kunststoff in der Küche. Greifen Sie zu Glas und Edelstahl. Verwenden Sie lieber kein mikrowellengeeignetes Kunststoffgeschirr. Wenn es trotzdem Kunststoff sein soll, dann nutzen Sie Alternativen wie zum Beispiel Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Achten Sie beim Kauf von Kunststoffutensilien auf den Hinweis „Bisphenol-frei“ („BPA-frei“ ist nicht ausreichend!).
- Trinken Sie Leitungswasser grundsätzlich lieber kalt. Warmwasser kann, wenn es aus mit Epoxidharz sanierten Leitungen (was selten vorkommt) stammt, mit BPA belastet sein. Auch andere Schadstoffe aus den Leitungen wie Schwermetalle können in heißes Wasser leichter übergehen, vor allem wenn es länger in den Rohren verbleibt.