Einen großen Beitrag zu einer umweltfreundlichen und gesunden Ernährung leisten pflanzliche Lebensmittel. Um eine tierische Kalorie zu produzieren, werden im Schnitt sieben pflanzliche Kalorien benötigt. Dadurch werden über drei Viertel der weltweiten landwirtschaftlich genutzten Fläche für die Produktion tierischer Produkte beansprucht. Tierische Lebensmittel decken jedoch nur 18 Prozent des globalen Kalorienbedarfs. Deutlich effizienter sind pflanzliche Produkte, in der Regel selbst dann, wenn sie eine weitere Strecke per LKW oder Schiff zurückgelegt haben. Aber auch bei den pflanzlichen Produkten macht es Sinn auf das Herkunftsland zu achten. Ist in Deutschland Hauptsaison, müssen es nicht die Produkte aus Marokko oder Neuseeland sein. Geben Sie generell heimischen Obst- und Gemüsesorten in der Saison den Vortritt vor tropischen Früchten.
Tipp: Heimische Obst- und Gemüsesorten sind dann am günstigsten, wenn sie gerade bei uns Saison haben.
In der Hauptsaison ist der Energiebedarf für das Beheizen von Gewächshäusern geringer oder fällt ganz weg. Auch weite Transportwege aus fernen Anbauländern oder klimaschädliche Transporte per Flugzeug sind nicht notwendig. Ob Produkte mit dem Flugzeug tranportiert worden sind, ist oftmals nicht ersichtlich. Dies ist jedoch besonders klimaschädlich. Wenn es Produkte sind, die nur kurz lagerfähig sind wie Erdbeeren oder auch Bohnen, und sie gerade nicht Saison haben – dann könnte es ein Hinweis auf den Flugtransport sein. Auch Produkte aus dem globalen Süden, die als erntefrisch betitelt werden, können geflogen worden sein. Lagerbare Produkte wie Äpfel, Birnen oder Bananen werden dagegen oftmals mit dem Schiff transportiert. Insgesamt haben Flugwaren jedoch einen sehr geringen Anteil bei Lebensmittels. Zudem ist in der Regel nicht gekennzeichnet, wie ein Lebensmittel transportiert wurde. Insofern ist es deutlich effektiver für den Klimaschutz darauf zu achten, möglichst viel pflanzliche Produkte zu essen, statt den Fokus auf den Transport der Waren zu legen. Alltagstipp: Vermeiden Sie kleine Einkäufe mit dem Auto zu erledigen, denn die letzten Kilometer sind auch ausschlaggebend.
Durch geringeren Pestizid- und Düngemittel-Einsatz schonen Bio-Produkte die Umwelt. Die Tiere haben in der Bio-Haltung mehr Platz als in der konventionellen Haltung und werden gentechnikfrei gefüttert. Bio Produkte haben den Ruf, teurer zu sein als konventionelle Ware. Tatsächlich waren Bioprodukte jedoch deutlich weniger von den Preissteigungen des vergangenen Jahren betroffen als die konventionellen Produkte. Es lohnt sich hier, nicht auf das Bauchgefühl zu hören, sondern die tatsächlichen Preise der Produkte zu vergleichen. Um Preise beim Einkauf zu vergleichen, sollte man stets den Grundpreis – also den Preis pro Kilogramm oder Liter – betrachten.
Bessere Bezahlungen für die Menschen, die die Lebensmittel anbauen, sind nicht zum Null-Tarif zu haben. Daher sollte man bei kritischen Produkten, die oft im Zusammenhang mit ausbeuterischen Arbeitsbedingungen stehen, auf seriöse Fair Trade Siegel achten. Insbesondere bei „Luxusartikeln“ wie Schokolade kann man nach dem Prinzip „seltener aber besser“ kaufen, um bessere Arbeitsbedingungen zu unterstützen, aber das eigene Budget nicht zu überziehen. Auch hier lohnt sich auch der Preisvergleich, denn Markenprodukte sind nicht selten teurer als Fair-Trade Produkte.
Ein weiterer wichtiger Tipp, der Klima, Ressourcen und Geldbeutel schont, ist, Lebensmittel nicht zu verschwenden. Um das zu verhindern, sollten sie unbedingt richtig gelagert werden. Außerdem empfehlen wir, angemessene Mengen zu kaufen: Eine scheinbar günstige Großpackung, die im Kilopreis günstiger ist spart kein Geld, wenn man einen großen Teil nicht verbrauchen kann und wegwirft. Lebensmittel sind häufig auch über Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Außerdem kann man sich ehrenamtlich engagieren. Beispielsweise im Verein Foodsharing retten Ehrenamtliche übrig geblieben Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden von Supermärkten und Discountern. Diese Lebensmittel können dann an sogenannten Fairteilern von jedem kostenlos abgeholt und gegessen werden. Neben dem ehrenamtlichen Lebensmittelretten gibt es mittlerweile auch einige Online-Shops, die „gerettete“ Lebensmittel günstiger verkaufen.
Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung fassen die Tipps noch einmal kurz und knapp zusammen.