Sie haben recht, weißes Mehl kann durch Zutaten, wie zum Beispiel Malzextrakt eingefärbt sein, um bei Brötchen einen vollkornigen Touch zu bekommen. Wenn aber "Vollkorn" im Namen bzw. auf dem Schild eines Gebäcks steht, muss mindestens 90 Prozent des Getreideanteils aus Vollkornmehl oder -schrot bestehen (Leitsätze für Brot und Kleingebäck, 2.1.5 Bezeichnungen mit Vollkorn).
Es sind eher die Brötchen, die andere Bezeichnungen haben, wie Fitnessbrötchen, Mehrkornbrötchen o.ä., die den Anschein von Vollkorn haben, weil sie einen dunkleren Teig haben und in der Regel auch noch Körner auf der Oberfläche. Diese Bezeichnungen, das Aussehen und die Farbe geben aber keinen Hinweis darauf, welches Mehl verwendet wurde.
Echte Vollkornbrötchen erkennt man oft schon am Gewicht. Diese sind durch das Vollkornmehl häufig schwerer und der Teig ist in der Regel auch nicht so luftig.
In Bäckereien kann man auf die Beschilderung „Vollkorn“ achten, muss sich ansonsten auf die Auskunft der Angestellten verlassen.
Bekommt man leichte, luftige Körnerbrötchen als Vollkornbrötchen verkauft, so könnte dies an schlecht geschulten Angestellten liegen. In diesem Fall sprechen Sie die Verkäufer:innen am besten direkt darauf an, wenn Sie die Brötchen überreicht bekommen. Wir gehen nicht davon aus, dass Ihnen mit Absicht falsche Brötchen verkauft werden. Manche Filialen zeichnen freiwillig die Zutaten ihrer Backwaren aus oder haben eine separate Zutatenliste vorrätig die man auf Nachfrage einsehen kann. Sollten Sie immer wieder „falsche“ Vollkornbrötchen verkauft bekommen, können Sie auch Ihre örtliche Lebensmittelüberwachung darüber informieren.
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