Veränderungen durch Züchtung
Geht man von einem "Ursprungsweizen" von vor hunderten von Jahren aus, hat sich dieser durch züchterische Eingriffe wie Kreuzung und Auswahl stark genetisch verändert. Zu nennen sind da unter anderem eine Krankheits- und Schädlingsresistenz, Ertragsstabilität, erhöhter Kornertrag, Standfestigkeit oder eine gesteigerte Backqualität. Die Anpassung an den Klimawandel, speziell an Dürre und Wassermangel ist weltweit eines der wichtigsten Ziele in der heutigen Weizenzüchtung.
Diese genetischen Veränderungen sind jedoch nicht durch Gentechnik entstanden, sondern durch lange Züchtungsarbeit. Durch diese züchterischen Verbesserungen konnte ein erheblicher Beitrag zur Steigerung und Sicherung der Weizenerträge geleistet werden. Bevor eine neue Sorte Marktreife erlangt und angebaut werden kann vergehen allerdings etwa 15 bis 20 Jahre.
In der Pflanzenzüchtung wird häufig eine Kombinationszüchtung angewendet. Das bedeutet, dass das Erbgut zweier "Eltern" miteinander vermischt wird und nach den mendelschen Gesetzen (Vererbungslehre) auf die Nachkommen verteilt wird. Durch diese Kreuzung werden neue genetische Variationen geschaffen. Die gewünschten Eigenschaften der Nachkommen werden in den nachfolgenden Schritten zunächst ausgewählt und dann vermehrt.
Gentechnisch veränderter Weizen wird in Deutschland zurzeit nur auf Versuchsflächen zu Forschungszwecken angebaut. Die Ziele sind ähnlich wie in der Züchtung, finden nur durch andere Methoden statt. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dürfen in Deutschland aktuell keine gentechnisch veränderten Organismen zu kommerziellen Zwecken angebaut werden.