In unserem Lebensmittelforum gibt es noch weitere Artikel zu Phasin:
- Wie lange kocht man grüne Bohnen, damit sie nicht mehr giftig sind?
Von Natur aus enthalten Bohnen in Hülsen und Samen den Stoff Phasin. Dieser gehört zur Gruppe der Lektine, die schwere Magen- und Darmstörungen verursachen und die roten Blutkörperchen verklumpen können. Deshalb dürfen Bohnen nicht roh gegessen werden.
Kochen inaktiviert das Gift. Es ist eine Kochzeit von mindestens zehn Minuten erforderlich, da die Lektine stark hitzestabil und in den Zellen gebunden sind. Mit einer Kochzeit von fünfzehn Minuten geht man ganz sicher, dann sind auch die Kerne der Bohnen ausreichend erhitzt.
Von der Zubereitung im Dampfgarer ist bei Bohnen abzuraten. Beim drucklosen Dampfgaren wird die erforderliche Temperatur möglicherweise nicht erreicht, in einigen Fällen hatten Verbraucher nach dem Verzehr solcher Bohnen schwere Vergiftungserscheinungen gezeigt. Im Schnellkochtopf - also beim Dampfgaren unter Druck - werden höhere Temperaturen erzielt und die Bohnen ausreichend gegart (Bedienungsanleitung beachten).
Auch Bohnen aus der Tiefkühlung müssen gekocht werden, das Blanchieren vor dem Einfrieren reduziert die Lektine nicht ausreichend. Konservierte Bohnen aus dem Glas oder der Dose sind genügend gegart. Diese können ohne weitere Erhitzung verwendet werden.
Gerade für Kinder kann es verlockend sein, einzelne Bohnen roh zu verzehren. Sie müssen eindringlich auf die Gefahr hingewiesen werden. Bereits wenige rohe grüne Bohnen können Vergiftungssymtome hervorrufen. Je nach verzehrter Menge kann es zu leichten Magen-Darm-Beschwerden bekommen bis hin zu blutigen Durchfällen, Fieber, Krampfanfällen und Schockzuständen. Die Beschwerden treten in der Regel nach 2 bis 3 Stunden auf. Sollte es zu einer Vergiftung gekommen sein, rufen Sie schnell einen Arzt, gegebenenfalls über die Giftnotrufzentrale.
Sollte es zu einem Vergiftungsfall gekommen sein, ist schnellstens ärztlicher Rat einzuholen, gegebenenfalls über eine Giftnotruf-Zentrale.
In unserem Lebensmittelforum gibt es noch weitere Artikel zu Phasin:
- Wie lange kocht man grüne Bohnen, damit sie nicht mehr giftig sind?
Muss das Wasser von den abgekochten Bohnen weggeschüttet werden, oder kann ich damit meine Bohnensuppe weiter kochen?
Anmerkung der Redaktion:
Beim Kochen ausschließlich von Bohnen kann, je nach gewünschter Bissfestigkeit, noch Phasin im Kochwasser vorhanden sein. Daher raten wir in diesem Fall vorbeugend das Kochwasser wegzuschütten.
Werden die Bohnen in einem Eintopf mit deutlich mehr Flüssigkeit - wie beispielsweise Brühe, aber auch mit anderen Gemüsen, Kartoffeln und evtl. Fleisch gekocht, sind es insgesamt weniger Bohnen und mehr Flüssigkeit. Man kann den Eintopf dann ohne Bedenken verzehren.
Hallo,
ich habe vor 1 1/2 Stunden eine größere Menge Brechbohnen gegessen. Habe diese bei 600 Watt für 5 Minuten in der Mikrowelle gegart. Schmeckten gut. Hatten aber noch Biß, was mich nicht gestört hat . Jetzt lese ich, daß man die Bohnen durchgaren sollte wegen der Giftstoffe. Noch geht es mir gut. Sollte ich vielleicht einen speziellen Tee trinken? Mache mir ein wenig Sorgen.
Was raten Sie mir?
Gruß
S.Zschaebitz
Anmerkung der Redaktion:
Brechbohnen sollten nie roh verzehrt werden. Rohe Brechbohnen enthalten Phasin, eine giftige Eiweißverbindung. Um dieses weitgehend unschädlich zu machen, sollten die Bohnen, je nach Dicke, mindestens 10 Minuten richtig kochen (100 °C). Bohnen können in der Mikrowelle gegart werden, jedoch ist es dabei wichtig darauf zu achten, dass sie ausreichend und gleichmäßig gar sind. Bohnen bissfest zuzubereiten in Ordnung, sie müssen jedoch gar sein. Sollten nach ungefähr zwei Stunden Beschwerden wie eine leichte Magenverstimmung, Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten, raten wir Ihnen, sofort einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen. Ein Tee hilft in solchen Fällen nicht, da der Körper Vergiftungserscheinungen hat, die gesundheitsgefährdent sind.