Bei so etwas frage ich mich immer, ob ich bei Bioware bleiben und solche Flecken in Kauf nehmen soll oder ob ich besser auf Nicht-Bio zurückgreifen sollte und Kartoffeln bekomme, die gut aussehen und nicht faulen oder schimmeln.
Bei den Flecken handelt es sich vermutlich um eine Pilzerkrankung. Der Pilz Helminthosporium solani löst den sogenannten Silberschorf aus. Gesundheitlich ist das für uns Menschen völlig unbedenklich.
Befallene Knollen haben jedoch eine schlechtere Schalenqualität, was zu Wasser- und Gewichtsverlusten führen kann.
Der Erreger dringt in die Korkschicht der Knollenschale ein und löst diese vom Zellgewebe. Der dadurch entstehende kleine Zwischenraum füllt sich mit Luft, was zur Bildung des silbrigen Glanzes der Schale führt. Bei rot- oder blauschaligen Knollen sind die Flecken durch die Zerstörung der Pigmenteinlagerungen besonders leicht zu erkennen. Die Flecken sind scharf begrenzt und haben einen bräunlichen Rand. (Ähnliche Flecken mit braunen bis dunkelgrauen Flecken und unregelmässigem und unscharfem Rand werden durch einen anderen Pilz ausgelöst, den Colletotrichum coccodes, der Befall führt zur sogenannten Welkekrankheit.)
Unmittelbar nach der Ernte sind die Flecken meist sehr klein. Im Lager kann sich der Pilz unter geeigneten Bedingungen gut ausbreiten und einen beträchtlichen Teil der Knollenoberfläche bedecken.
Gewaschene Knollen sind anfälliger für Silberschorf, da beim Waschen Mikroverletzungen auftreten können. Jedoch können bereits befallene Knollen nach dem Waschen auch leichter erkannt werden.
Eine direkte Bekämpfung ist im ökologischen Landbau zurzeit nicht möglich. Da der Pilz aber vor allem das Erscheinungsbild der Kartoffeln negativ beeinflusst und für den Menschen unbedenklich ist, können Sie aus unserer Sicht weiterhin auf Bioware zurückgreifen, auch wenn diese nicht immer top aussieht oder genauso lange lagerfähig ist wie konventionelle Ware.
Bio oder Nicht-Bio ist eine individuelle Entscheidung jedes Einzelnen. Bei biologisch angebauten Kartoffeln dürfen beispielsweise kein Kunstdünger und synthetische Pestizide eingesetzt werden.