Wie Kartoffeln gehören auch Tomaten zu den Nachtschattengewächsen. Diese können in ihren grünen Pflanzenteilen Solanum-Glykoalkaloide enthalten. Diese natürlichen Schadstoffe dienen der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen und Krankheitserregern. Bei Tomaten heißen sie α-Tomatin und Dehydrotomatin, bei Kartoffeln sind es das besser bekannte α-Solanin und das weniger bekannte α-Chaconin.
Auch wenn die Solanum-Alkaloide der Tomate weniger giftig wirken als die der Kartoffel, könnte der Verzehr großer Mengen zu Kopf- und Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Vom Verzehr unreifer grüner Tomaten raten wir daher ab. Insbesondere Kinder sollten aufgrund ihres geringen Körpergewichtes keine unreifen Tomaten essen.
In unreifen, grünen Tomaten ist der Gehalt an Glykoalkaloiden relativ hoch, in ausgereiften Tomaten dagegen verschwindend gering. Die grünen Stielansätze können in diesem Fall problemlos mitgegessen werden. Unreife Tomaten kann man vor dem Verzehr noch einige Tage bei Zimmertemperatur nachreifen lassen, bis die grünen Stellen verschwinden.
Zur Herstellung von grünen Chutneys und Ähnlichem lassen sich statt unreifer Tomaten die Früchte spezieller grüner Tomatensorten verwenden. Diese bleiben auch in ausgereiftem Zustand grün. Sie enthalten nur eine sehr geringe Menge alpha-Tomatin und Dehydrotomatin, weshalb nicht mehr als 100g verzehrt werden sollten.
Eine Ausnahme stellen Tomatillos, eine in Mexiko verbreitete tomatenähnliche Art, dar. Ihr Gehalt an Glykoalkaloiden ist auch vor der Reifung gering. Sie können daher auch unreif verarbeitet und gegessen werden.
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