Wild wachsende Speisepilze können je nach Art und Standort unterschiedlich stark mit Cäsium-137 belastet sein. Zu den Pilzen, die das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz zuletzt (2020-2022) untersucht hat und die über dem Grenzwert belastet waren, gehören:
- Semmelstoppelpilze,
- Rotbraune Semmelstoppelpilze,
- verschiedene Schnecklingsarten (Elfenbeinschnecklinge, Lärchen-Schnecklinge und Trockene Schnecklinge),
- Gelbstielige Trompetenpfifferlinge,
- Gemeine Rotfußröhrlinge,
- Maronenröhrlinge,
- Mohrenkopfmilchlinge,
- Ockertäublinge,
- Rotbraune Scheidenstreiflinge,
- Seidige Ritterlinge,
- Violette Lacktrichterlinge und
- Ziegenlippen
Die vollständigen Ergebnisse der letzten Jahre finden Sie hier.
Neben der Pilzart ist der Standort für die Strahlenbelastung bei Pilzen entscheidend. Zu den vom Tschernobyl-Fallout am stärksten belasteten Gegenden gehören insbesondere Südbayern, der Bayerische Wald aber auch Teile von Oberschwaben. In Sachsen-Anhalt ist das Havelland am stärksten belastet.
Cäsium-Messungen des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt im Bereich um Schollene ergaben bei Maronen einen Wert von 591 Becquerel pro Kilogramm im Jahr 2021. Zum Vergleich 2010 waren es 1741 Becquerel pro Kilogramm Maronen. Auch wenn die Messungen nicht flächendeckend sind, steht einem Verzehr selbst gesammelter Pilze aus Mitteldeutschland - zumindest aus radiologischer Sicht - nichts entgegen, insbesondere wenn sie in üblichen Mengen verzehrt werden. Wenn Sie Ihre persönliche Strahlendosis verringern möchten, raten wir vom Verzehr selbst gesammelter Pilze (und übrigens auch selbst erlegtem Wildes) aus den höher belasteten Gebieten Deutschlands ab. Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen die folgende Seite der Verbraucherzentrale.
Fukushima, Tschernobyl und die Folgen für unsere Lebensmittel